luca zanier
luca zanier (1966) ist italienischer abstammung, geboren und aufgewachsen in zürich (schweiz). nach seiner ausbildung zum fotografen arbeitete er als assistent im in- und ausland um danach sein eigenes studio in zürich zu gründen. seit 1993 ist zanier als freischaffender fotograf mit den schwerpunkten landscapes, stills und people sowie reportagen und freie künstlerische arbeiten tätig.
seit 2000 wurden die fotografien zaniers in diversen einzel- und gruppenausstellungen im in- und ausland gezeigt. unter anderem beteiligte sich zanier an den gruppenausstellungen «descubrimientos phe» in madrid, dem fotofestival «voiesoff» in arles sowie dem festival «mois européen de la photographie» in luxemburg. einzelausstellungen fanden in den galerien «primo piano» in neapel, «le magasin des jouets» in arles und der «anzenberger gallery» in wien statt. 2013 nahm zanier unter anderem an den ausstellungen «atomic surplus» in santa fe (usa), am «noorderlicht photo festival» in groningen (nl) und im fotomuseum in riga (lv) teil.
zanier hat preise in frankreich, schweiz und litauen gewonnen und erhielt 2010 eine «honorable mention» in der review santa fe in new mexico (usa). 2011 gewann er ausserdem den «silver award» des prix de la photographie paris in der kategorie «fine arts». 2012 erhielt er eine auszeichnung von «open show switzerland». seine arbeiten wurden in zeitungen und magazinen veröffentlicht, zuletzt in «le monde», «geo international», «newsweek», «wired» und «polka magazine». sein erstes buch mit dem titel «power book» erschien 2012 im benteli verlag.
räume der macht
staaten haben regierungen, konzerne werden von verwaltungsräten gesteuert und auch die organisationen der zivilgesellschaft – beispielsweise die gewerkschaften – funktionieren mit übergeordneten organen. sei es freiwillig wie in demokratien oder unfreiwillig wie in diktaturen: individuelle entscheidungen bestimmen einen grossen teil der kollektiven existenz. die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische führung liegt in den händen weniger entscheidungsträger. und die orte, an denen sie ihre entscheidungen treffen, sind manchmal pompös, repräsentativ und öffentlich zugänglich, manchmal klein, unscheinbar und verborgen. in jedem fall sind es räume der macht, räume, die ich fotografisch sichtbar machen will. sie faszinieren mich als symbole eines global vernetzten systems von gesellschaft, politik und wirtschaft.
meine absicht ist es, diese energiezentren auf künstlerische art sichtbar zu machen. die reine information steht dabei im hintergrund. vielmehr geht es mir um perspektiven, farben und formen. ich suche die auflösung der technik in der ästhetik. erst die information zum bild soll den betrachter wieder daran erinnern, was er da sieht: ein hochkomplexes system, von welchem unser modernes leben abhängt, energieanlagen, die uns gleichzeitig dienen und die uns bedrohen können.
raum und energie
mächtige hallen, endlose gänge, dicke schleusen, kryptische zeichen, alles verbunden mit einem gewirr aus kabeln und röhren. auf aussenstehende betrachter können atomanlagen, kohlekraftwerke, endlagerstätten und andere energieanlagen einschüchternd wirken – und gleichzeitig faszinierend. sie scheinen wie von einem anderen planeten oder aus einem science-fiction-film. fremde welten, die eine kalte logik ausstrahlen, kathedralen der industrie, tempel einer energiefressenden gesellschaft. es sind verborgene, oft hochgradig gegen unfälle und terrorismus gesicherte universen, zu denen nur wenige zugang haben.
meine absicht ist es, diese energiezentren auf künstlerische art sichtbar zu machen. die reine information steht dabei im hintergrund. vielmehr geht es mir um perspektiven, farben und formen. ich suche die auflösung der technik in der ästhetik. erst die information zum bild soll den betrachter wieder daran erinnern, was er da sieht: ein hochkomplexes system, von welchem unser modernes leben abhängt, energieanlagen, die uns gleichzeitig dienen und die uns bedrohen können.